LANDCHAFTEN (2008)

Seit zwanzig Jahren baue ich ein Projekt auf, worin ich mich mit der Frage der Landschaft resolut mit Hilfe der Malerei beschäftige. Es schien mir nützlich zu sein, mich in meiner künstlerischen Arbeit mit dieser Thematik zu befassen, die ursprünglich eine malerische Erfindung ist und seitdem durch den profanen Blick sowie in verschiedenen Kulturen öfters benüzt wird. Eine Landschaft baut sich durch die Konstruktion des Blickes. Heute wie gestern scheint es für mich notwendig, sich die Frage zu stellen, über das was man sieht, aber auch wie man das sieht, und endlich über den Abstand, der sich zwischen sehen und schauen durchsetzt. In diesen Zwischenraum nimmt für mich die Malerei ihren Platz ein ! Sie kommt von einer hundertjährigen, originalen und spezifischen Erfahrung, die den Körper bis in den Blick verlängert. Was die Landschaft betrifft, erscheint sie mir als eine einzelartige und dynamische Konstruktion, die gleichzeitig von einer gemeinsamen Erbschaft und von einer persönlichen Erbauung kommt. Sie konstituiert sich als die Bildung eines bestimmten Standpunktes, der sich im Mittelpunkt der Personen-, Familien- und endlich der Gesellschaftsebenen ausarbeitet, Gesellschaftsebene, die von der sozialkulturellen Erbschaft herauskommt, aber auch, und vor allem, von verschiedenen Erscheinungen, die mit erlebten oder vorgefühlten Begegnungen und Ereignissen verbunden sind. Diese Anwesenheit zur Welt ergibt sich auch durch Wahrnehmungsphänomenen und durch die Anwesenheit des Körpers und der Sinne. Seinen eigenen Raum, seinen eigenen Masstab, ausser Mass- und Rationalitätsmechanismen bauen, erlaubt die Erscheinung einer neuen (anderen) Landschaft und, mit ihr, die Einschätzung ihrer Anwesentheit und Einzelartigkeit. Ich bereite selber - mit Öl und Wachs zusammen - meine Farben, die meiner grossen oder mittelgrossen Bildern eine glanzlose Oberfläche geben. Thierry Pertuisot, 2008Übersetzung : Jocelyne Lefebvre - Une Oeuvre, un lieu - E-mail : contact@1oeuvre1lieu.fr